Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Institut für deutsche Sprache und Linguistik

Einladung zum Workshop: »Frauen im Recht: Neue Interpretationen zu den gallischen Bleitafeln«

  • Wann 01.10.2018 15:00 bis 02.10.2018 15:00
  • Wo Dorotheenstraße 24, Raum 3.246
  • iCal

 

Einladung zum Workshop

 

Frauen im Recht:

Neue Interpretationen zu den gallischen Bleitafeln

Flyer als PDF-Datei anzeigen

 

Montag, 1. Oktober 2018

  • 15:00
    Eröffnung
  • 15:05- 15:45
    Bernd Vath: Archäologische Fundkontexte gallischer Bleitafeln
  • 15:45-16:30
    Luka Repanšek: Ist Chartres (2013) eine Defixio?
  • 16:30-17:00
    Kaffeepause
  • 17:00-17:45
    Emmanuel Dupraz: Meine Erzfeindin, Severa, die Tochter des Tertionos
  • ab 19:00
    Gemeinsames Abendessen im Via Nova

 

Dienstag, 2. Oktober 2018

  • 9:30-10:15
    Karin Stüber: Magische Identifikation: Namenformeln auf den gallischen Bleitäfelchen
  • 10:15-10:45
    Sabine Ziegler: Das Blei von Larzac: Grundlagen und neue Interpretation
  • 10:45-11:15
    Kaffeepause
  • 11:15-12:00
    Angelo Papenhoff: Das Blei von Larzac: Neues zur Lesung
  • 12:00-12:45
    Felix Manczak: Das Blei von Larzac: Neue Interpretationen und Wortdeutungen
  • 13:00-15:00
    Einfaches, kaltes Essen im Fakultätsraum mit der Möglichkeit, in Ruhe zu diskutieren

 

Ort:
Raum 3.246 (Fakultätsraum), Dorotheenstraße 24, 2. Stock, Gebäude 3

 

Das Gallische ist eine keltische Sprache, die in Folge der Romanisierung und Germanisierung Zentral- und Westeuropas verschwunden ist. Gallisch war im 1. Jahrtausend v. Chr. – bevor sich das Lateinische als lingua franca durchsetzte – die wichtigste Verkehrssprache in Europa und wurde in Frankreich, Südengland, Norditalien, dem gesamten Alpenraum, Süd-, Mittel- und Westdeutschland sowie vom Balkan bis hinunter nach Kleinasien gesprochen. Gallisch ist in einem Zeitraum von rund 1200 Jahren (6. Jahrhundert v. Chr. bis 6. Jh. n. Chr.) überliefert.

Die gallische Sprache ist aber trotz des langen Überlieferungszeitraums nicht sehr gut bezeugt. Im Wesentlichen handelt es sich bei den Texten um eher kurze „profane“ Schriftzeugnisse wie etwa Händlerrechnungen, Arbeitsnachweise von Handwerkern, Kalender oder persönliche Widmungen auf Geschenken; dagegen sind nur wenige längere religiöse Texte und Weihinschriften bekannt.

Die Tagung widmet sich einer bisher in der Deutung umstrittenen Gruppe von gallischen Inschriften, den sogenannten Bleitafeln. Dabei handelt es sich um Bleifolien, auf die man die Schriftzeichen mit einem Griffel einritzte. Sie werden im Allgemeinen als magische Texte eingestuft. Im Workshop werden einige neue Ideen und Ansätze zu diesen Bleitafeln vorgestellt, die von dieser veralteten Vorstellung abrücken. Es handelt sich teilweise wohl eher um Gerichtsprotokolle, die dann auch ein neues Licht auf die Rolle der Frauen in der gallischen Gesellschaft werfen: Frauen konnten auch „Männerberufe“ ergreifen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

 

Kontakt:

Dr. Sabine Ziegler
Lehrstuhl für Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft
HU Berlin
sabine.ziegler@hu-berlin.de

 

Der Workshop wird von der Fritz Thyssen Stiftung finanziert.