sonderbares.kraeuterbuch.1675.11-21.xml
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<?oxygen RNGSchema="http://www.tei-c.org/release/xml/tei/custom/schema/relaxng/tei_all.rng" type="xml"?> <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title>Curioser Botanicus oder sonderbares Kräuterbuch</title> </titleStmt> <publicationStmt> <date>1675</date> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Curioser Botanicus oder sonderbares Kräuterbuch</bibl> </sourceDesc> </fileDesc> </teiHeader> <text> <body> <div type="book"> <div> <head> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Absinthium Santonicum </foreign> , Wurm=Samen. </head> <lb/> <div type="name"> <p n="1"> 1. <lb/> Namen . Wurm=Kraut / Wurm=Samen / <lb/> Zittwer=Samen / <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Santonicum, semen Sanctum, <lb/> Semen Cinae </foreign> und <foreign xml:lang="lat"> Zedoanae <w rend="italics"> Offic </w> </foreign> . <lb/> </p> </div> <div type="form"> <p n="2"> 2. Gestalt . Es sind zwar unterschiedliche Mei-nungen<lb/> von dem Wurm=Kraut / massen etliche <lb/> ihm diese / andere eine andere Figur zueignen . D. Hof=mann <lb/> <pb/> mahlet es in fol-gender<lb/> Gestalt ab <lb/> nemlich daß das gan-ze<lb/> Kraut / worvon <lb/> dieser Saame kom- <lb/> me / zwar dem gemeinen Wermuth ähn-lich<lb/> sey / doch ein we-nig<lb/> kleiner / habe ei-nen<lb/> kleinen Saa-men<lb/> / und wenig Blu-men<lb/> . <lb/> </p> </div> <div type="place"> <p n="3"> 3. Ort . Es soll <lb/> um Bethlehem wach-sen<lb/> / und sehr häuffig im gelobten Lande / <lb/> und zu Alexandria <lb/> in Aegypten gefunden <lb/> werden. <lb/> </p> </div> <div type="time"> <p n="4"> 4. Zeit . Der Saame des Sommers / da er auch <lb/> gesamlet wird / zeitig . <lb/> </p> </div> <div type="reproduction"> <p n="5"> 5. Vermehrung . Wurm=Kraut wird durch <lb/> den Saamen erzeuget / und in Gärten unterhal=ten<lb/> . <lb/> </p> </div> <div type ="parts_preparation_and_uses"> <p n="6"> 6. Theile/ Natur/ Zubereitung / und Nutz . <lb/> Der Saame ( welcher allein gebräuchlich / ) ist <lb/> warm im 2. und trucken im 3. Grad / am Geschmack <lb/> bitter / tödtet und vertreibet allerley Würmer . In <lb/> der Apothecken findet man hiervon den mit destillirten <lb/> Eßig präparirten Samen / und die <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Confectionena <lb/> Cinz </foreign> , oder überzogenen Wurm=Samen . Et=liche <lb/> <pb/> zerreiben den Samen / mit Milch / seihen ihn <lb/> durch / und geben ihn alle acht Tage einmahl / im Ab=nehmen<lb/> des Monds aber / dreymahl / den Kindern zu <lb/> trincken . Dieser Saame kömmt auch zu folgenden <lb/> gegen die Würmer dienlichen Küchlein ; Nehmet <lb/> Wurm=Samen 2. Scrupel 7 weiß Diptam=Wurz / <lb/> Farrenkraut=Wurz / Tormentill=Wurz / Feigboh=nen=Mehl<lb/> / gebrandt Hirschhorn / jedes ein Scrupel / <lb/> alles subtil gepulvert / und mit gnugsamen Zucker / in <lb/> Odermenng= oder Beyfuß=Wasser zerlassen / Küch=lein<lb/> daraus gemacht . <lb/> </p> </div> </div> <div> <head> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Acaciavera </foreign> , Aegyptischer Schoten=Dorn . </head> <lb/> <div type="name"> <p n="1"> 1. <lb/> Nahmen . <lb/> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Acacia </foreign> <lb/> oder Aegypti=scher<lb/> Scho=ten=Dorn<lb/> / <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> A-cacia<lb/> vera <w rend="italics"> Offic </w> , Aegy-ptia<lb/> f. Alexandrina . </foreign> <lb/> </p> </div> <div type="form"> <p n="2"> 2. Gestalt . <lb/> Der wah-re<lb/> Aegyptische <lb/> Schotendorn ist eine auff=recht<lb/> wach=sende<lb/> Stau=de<lb/> / hat hölzig=te<lb/> Zweige / mit <lb/> <pb/> hervortragenden und harten Dornen oder Stacheln <lb/> hin und wieder versehen . Die Blätter sind lang / <lb/> aber zart / gleich wenn sie aus vielen kleinen Blät=lein<lb/> zusammen gesetzet wären / und wie die Vogelfe=dern<lb/> auff beyden Seiten geordnet . Blühet fast wie <lb/> unsere Bircken / und trägt lange Schoden / so voll <lb/> süsses und wohlgeschmackten Samens sind . <lb/> </p> </div> <div type="place"> <p n="3"> 3. Ort . Acacia wächst in Aegypten / und wird <lb/> auch heut zu Tage im Neu=Hispanien / ( woselbst es <lb/> sonst aus Unachtsamkeit nicht bekandt gewesen ) häuf=fig<lb/> gefunden . <lb/> </p> </div> <div type="time"> <p n="4"> 4. Zeit . Der Saame wird im Herbst reiff und <lb/> zeitig . <lb/> </p> </div> <div type="reproduction"> <p n="5"> 5. Vermehrung und Wartung . In vorer=wehnten<lb/> Neu=Hispanien wächst er aller Orten von <lb/> sich selbst ; vornehmlich aber in bergichten / mäßigen <lb/> und firschen Boden . <lb/> </p> </div> <div type="parts_preparation_and_uses"> <p n="6"> 6. Theile / Natur / Zubereitung und Nutz . <lb/> Der aus dem Samen gepreste / Goldgebe Safft <lb/> ist kalt im 1. ( 2. ) und trucken im 3. Grad / herbe / zie=het<lb/> zusammen und machet dick. Daher ist er dienlich <lb/> zu der überflüßigen Monat=Zeit / Durchbruch und <lb/> andern Bauchflüssen / wider das Herausfallen des <lb/> Affter=Darms und der Beer=Mutter . Ist auch gut <lb/> zum Rothlauff / Mund=Geschwer / Augen=Fell und <lb/> hervorfallenden Augen . Färbt das Haupt=Haar <lb/> schwartz ; kommt mit unter dem Theriack / weil er a=ber<lb/> sehr seltsam ist / braucht man an statt dessen den <lb/> ausgepresten Schlehen=Safft . Das <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Deco Etum </foreign> <lb/> von den Dornen / nützet in verrenckten Gliedern . <lb/> Das Harz / so aus diesem Dorn fleust / ist das <lb/> <pb/> rechte Arabische <w rend="antiqua"> Gummi </w> , warm und feucht im 3. Or. <lb/> macht dick und fühlet / dahero es mit Nutz under die <lb/> Augen = Artzneyen genommen wird / verstopfft die <lb/> Schweißlöcher / und bringt die hervorfallenden Au=gen<lb/> wieder zurecht / stillet die Bauch=Flüsse / heilet <lb/> die Geschwür der Lungen . Eusserlich in Pflastern <lb/> bindet es die zerbrochene Beine . </p> </div> </div> <div> <div type="name"> <head> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Acacia Germania </foreign> Schlehen=Dorn . </head> <lb/> <p n="1"> 1. <lb/> Nahmen . <lb/> Schle=hen=Dorn<lb/> / <lb/> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Prunus Sil-vestris<lb/> Aca-Germa-<lb/> <lb/> nica <w rend="italics"> Offic </w> </foreign> . <lb/> </p> </div> <div type="form"> <p n="2"> 2. Ge=stalt<lb/> . Der <lb/> Schlehen=Dorn<lb/> ist ein <lb/> niedriges unn <lb/> dornichtes <lb/> Bäumlein / <lb/> die Blätter <lb/> kommen mit <lb/> den Blät=tern<lb/> des zah=men<lb/> Pflaumbaums fast überein / nur das sie schmäler / <lb/> härter und rauher sind . Der Stamm ist röhtlich / beugt <lb/> nicht gern / bricht aber leichtlich. Im Frühling trägt <lb/> <pb/> er viel weisse Blumen / auff welche nachgehends <lb/> braun=schwarze / auch wohl blauen Beeren / eines her=ben<lb/> / strengen und zusammenziehenden Geschmacks / <lb/> folgen . <lb/> </p> </div> <div type="place"> <p n="3"> 3. Ort . Dieser Strauch läßt sich überall nicht al=lein<lb/> in Wäldern / sondern auch auff dem Felde und an den Zäunen antreffen . <lb/> </p> </div> <div type="time"> <p n="4"> 4. Zeit . Er blühet im Frühlinge / und reichet zum <lb/> Gebrauch seine zeitige Frucht im Herbste dar . <lb/> </p> </div> <div type="reproduction"> <p n="5"> 5. Vermehrung und Wartung . Ob er nun <lb/> wohl aller Orten gerne wächst / pflegt er doch grösse=re<lb/> Früchte zu bringen / wenn er in einen Garten ver=setzt<lb/> / und daselbst gepflegt wird . <lb/> </p> </div> <div type="parts_preparation_and_uses"> <p n="6"> 6. Theile / Natur / Zubereitung und Nutz / <lb/> die Blätter und Blumen sind warm im 1. die <lb/> Frucht und Rinde kalt im 2. ( 3. ) trocken im 3. <lb/> Grad / ziehen zusammen / machen dick / stillen Bauch=unc<lb/> Mutter=Flüsse . Eusserlich dienen sie in die <lb/> Mund=Wasser ( sonderlich von den zarten Blät=tern<lb/> gegen die Zahn=Schmerzen und Benerische <lb/> Mund=Geschwer ) und Mutter=Bäder . Die Blu=men<lb/> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> resolvi- </foreign> ren / treiben den Harn und Grieß der <lb/> der Nieren / wehren dem Hertz=Gespann / Seiten=Ste=chen<lb/> / ( ein Büschel in Wein gehangen ) kalten und <lb/> feuchten Husten / und erleuchtern auch den Bauch . <lb/> Die Beeren der Schlehen [ in den Trunck ge=tan<lb/> ] stärcken den Magen / stillen allerhand Bauch=Flüsse<lb/> / und übrige Monat=Zeit : zu Pulver gemacht / <lb/> und eines Quintleins schwer eingenommen / sind ein <lb/> gewisses Stein=brechendes Mittel . Die Wurzel <lb/> [ die eusserliche schwartze Rinde davon weggeworffen ] <lb/> <pb/> in Eßig oder Bier gesotten / vertreibet die Wehragen <lb/> und andere Gebrechen der Zähne und des Zahn=Flei=sches<lb/> . Der Mooß verhindert das Zunhemen der <lb/> Brüche . Das Wasser aus den Blumen / nützet <lb/> wider den Stein / Seiten=Stechen / geronnen Geblüt / <lb/> und Lungen=Geschwär. Die <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Conserv </foreign> und Sirup <lb/> hiervon purgieren gar gelinde / und dienen wieder die <lb/> Engbrüstigkeit / Husten / Blutspeyen / Nasenbluten / <lb/> Bauch= und Monat=Flüsse / bringt die herausfallende <lb/> Beer=Mutter und Affter=Darm wieder an ihren Ort / <lb/> vertreibt die Rose im Gesicht / hitzige Augen und an=dere<lb/> Entzündungen. <lb/> </p> </div> </div> <div> <div type="name"> <head> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Acetosa </foreign> Saur=Ampffer .</head> <p n="1"> 1. <lb/> Namen. Saur=Ampffer / <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Acetola <w rend="italics"> Offic </w> . Lapa-thum <lb/> acetosum. </foreign><lb/> </p> </div> <div type="form"> <p n="2"> 2. Gestalt. Der gemeine Saur=Ampffer wächst <lb/> an einem Stengel einer Ellen lang und drüber <lb/> in die Höhe / welcher striemig / rund und ausgehöhlt ist. <lb/> Die Blätter sind der Natterwurz=Blättern fast ähn=lich <lb/> / jedoch kleiner / oben spitzig / am Ende aber gegen <lb/> den Stiel mit zweyen Zacken / gleich einem Spieß=Eisen <lb/> / safft=grün und säuerlichen Geschmacks .Die Blume <lb/> zeiget sich braun=roth ; der Saame dreyeckicht ; <lb/> die zäserichte gelbe Wurzel an Geschmak trocknende <lb/> und zusammen ziehende. <lb/> </p> </div> <div type="place"> <p n="3"> 3. Ort. Wird auff den Feldern /Wiesen und <lb/> Gärten gefunden. <lb/> <pb/> </p> </div> <div type="time"> <p n="4"> 4. Zeit. Blühet im <lb/> Mäy / und grünet den <lb/> ganzen Sommer / biß zu <lb/> Anfang des Herbstes. <lb/> </p> </div> <div type="reproduction"> <p n="5"> 5. Vermehrung. <lb/> Es vermehre sich theils <lb/> durch den Saame / theils <lb/> durch Wurzel=Sprossen. <lb/> </p> </div> <div type="parts_preparation_and_uses"> <p n="6"> 6. Theile Natur / <lb/> Zubereitung und <lb/> Nutz. Saur=Ampf=fer <lb/> ist kalt und trucken im <lb/> 2. eröffnet / dienet <lb/> wider Gifft und Fäule / <lb/> stärckt den Magen / Herz <lb/> und Leber / machet Appe=tit <lb/> / hält zurück den hitzi=gen <lb/> Bauch=Fluß / lescht <lb/> den Durst / und wird dahero in gemeinen / hitzigen / gal=lichten <lb/> und Pestilenzialischen Fiebern / so euserlich / als <lb/> innerlich / mit grossen Nutz gebraucht. Euserlich <lb/> vertreibt es allerley Unreinigkeit der Haut / Raude / <lb/> Flechten / Kröpffe / Haar=Wurm / heilt Scorpion=Stiche <lb/> . Die Blumen in Wein gesotten / heilen <lb/> die verzehrten Gedärme in der Rothen Ruhr / steuren <lb/> dem Durchbruch / Blut=Harmen/ Blut=Auswerffen / <lb/> vergiffteten und andern nächtlihen Saamen=Fluß / <lb/> unmäßigen Weiber=Zeit; sind gut wieder die Wür=mer <lb/> / Pest / hitzige Fieber / und dergleichen Schwach=heiten <lb/> des Herzens. Die Wurzel eröffnet die Ver=stopffungen <lb/> der Leber / Miltzes / Gekröses und Harn=Gänge <lb/> <pb/> / wird dahero gerühmet wieder die Gelbe=Sucht <lb/> und Nieren=Stein. Das von den Blättern <lb/> destillirte Wasser kühlet / und benimmt die Hitze <lb/> der Leber / Miltz / den Durst in Fiebern / Kopff=und Zahn=Weh. <lb/> Der Safft aus den frischen Blättern / <lb/> thut wohl in Entzündung der Augen / Güldnen=Ader/ <lb/> Trunckenheit und Ohren=Geschwär. Der Sirup <lb/> lescht den Durst / und erfrischet / kommt zu statt in hi=tzigen <lb/> Fiebern. Saur=Ampffer aber ist auch schäd=lich <lb/> in Matter=Kranckheiten / Seiten=Stechen/ und <lb/> andern Beschwerungen der Brust. <lb/> </p> </div> </div> <div> <head> <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Aorus verus </foreign> , Talmus.</head> <div type="name"> <p n="1"> 1. <lb/> Namen. Talmus / Ackerwurtz / Ackermann /<foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Ca-lamus <lb/> aromaticus <w rend="italics"> Offic. </w> Acotus verus. </foreign> <lb/> </p> </div> <div type="form"> <p n="2"> 2. Gestalt. Talmus ist der Schwertel fast ähn=lich <lb/> / hat aber länger und schmäler Blätter. Den Wur=zeln <lb/> nach kommt er auch schier mit dieder überein / so <lb/> durchflochten / zäsericht und krum / weiß / auswendig <lb/> in Knötlein getheilet / eines scharffen / herben und sal=peterichten <lb/> Geschmacks; von Geruch aber nicht so gar <lb/> unannehmlich. <lb/> </p> </div> <div type="place"> <p n="3"> 3. Ort und Wartung. Wächst gern an <lb/> sumpffichten Orten / und wird auch in Gärten ge=zielet. <lb/> </p> </div> <div type="parts_preparation_and_uses"> <p n="4"> 6. Theile / Natur / Zubereitung / und <lb/> Nutz. Die Wurzel / ( so nur allein gebräuchlich/ ) <lb/> ist warm und trucken im 3. Gr. zertheilt / macht dünn / <lb/> eröffnet / treibt Schweiß und Harn. Eröffnet die <lb/> <pb/> Verstopffungen <lb/> der Fräulichen <lb/> Zeit / der Leber und <lb/> Miltzes / ( in Wein <lb/> oder Wasser ge=sotten. ) <lb/> Bekomme <lb/> wohl in Engbrü=stigkeit <lb/> / Seiten=stechen <lb/> / und <lb/> Krampf; zertheilet <lb/> das geronnene Ge=blüt <lb/> / <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> praefervirt </foreign> <lb/> vor anfälligen <lb/> Kranckheiten / ro=ther <lb/> Ruhr / Ungri=schen <lb/> Fiebern / ( in <lb/> Wasser oder Bier gebeitzet. ) Ist nützlich zu den kal=ten <lb/> Gepresten des Hauptes / und Hauptstüssen; dienet <lb/> zu dem schwachen Magen / Blasen=Kranckheit / Ver=stopffung <lb/> des Harns und Harn=Winde / Colic/ <lb/> Scharbocks / viertägigen Fiebern / Gifft und gifftigen <lb/> Stichen. Der eingemachte und überzogene Cal=mus <lb/> erwärmet den kalten Magen / wehret die <w rend="antiqua"> Cruditäten </w>. Das <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Diacorum </foreign> , ins gemein Magen= oder Acker=manns=Lattwerg <lb/> / stärckt den Magen / macht <lb/> Appetit / und guten Athem / vermehret den Sa=men <lb/> / und reizet zu Ehelichen Wercken / vertreibt <lb/> die Wasser=Sucht / ist werth zu den kalten Gepre=sten <lb/> des Hauptes und der Nerven / als zum Schlag/ <lb/> <pb/> Lähme / Schlaff=Sucht / Zittern der Glieder / Haupt=weh <lb/> von kalten Flüssen. Das <foreign xml:lang="lat" rend="antiqua"> Extractum </foreign> ist gut im <lb/> Bauchgrimmen / und Darm=Ficht / wie auch in der <lb/> Lähme / kalten Gepresten der Brust / und fördert die Mo=nat=Zeit <lb/> . Euserlich wird der Safft hiervon auff <lb/> die Augen gestrichen / vertreibet die Nebel und Felle der=selben. <lb/> Die Wurzel in Wein gekocht / und auffge=legt / zertreibt die Geschwulst der Geburts=Geylen.<lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI>