Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft

LetoS WS 23/24

Als Highlight der Vorweihnachtszeit haben wir im Dezember 2023 den 2. Berliner Leseabend der toten Sprachen (LetoS) abgehalten – dieses Mal in den altehrwürdigen Räumlichkeiten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Möglich gemacht wurde dies von Sebastian Richter, Mitglied der Akademie, dem an dieser Stelle dafür noch einmal herzlich gedankt werden soll!

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Sebastian Richter hat dann auch gleich den Abend mit ein paar Worten zur (Wissenschafts-)Geschichte der Akademie eingeleitet,

 

bevor das von einer Chorkollaboration der HU und der Philipps-Universität Marburg auf deutsch und urindogermanisch gesungene Weihnachtslied "Es ist ein Ros' entsprungen" den Abend inhaltlich einleitete.

 

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Den Anschluss machte Alessia Pilloni mit
akkadisch vorgetragenen Auszügen aus einem babylonischen Kochbuch,

 

 

 

 

gefolgt von einem von Frank Kammerzell rekonstruierten, von Dina Serova gelesenen und einer Gruppe engagierter studentischer "Dämoninnen & Dämonen" nachgestellten Sargtextspruch aus dem altägyptischen "Zweiwegebuch".

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Teilnehmende des in diesem Wintersemester stattfindenden Hethitisch-Seminars von Theresa Roth haben unter ihrer Leitung ein hethitisches "Ritual gegen Familienzwist" (passend zur anstehenden Weihnachtszeit mit vielen potenziellen Anwendungsmöglichkeiten) durchgeführt:

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Eine musikalisch-gesangliche Einlage bot auch dieses Mal der Śānti-Chor der HU-Indogermanistik mit einer vedischen Hymne an den Gott Indra:

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Eindrucksvoll demonstrierten gleich darauf Kierán Meinhardt und Angelo Papenhoff, mit was für vedischen Mnemotechniken man sich derartige Hymnen auch richtig beibringt: mit der Kunst des Pāṭha.

 

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Nach einer Pause ging es weiter mit Roman Tikhonov und seiner theatralischen Verkörperung der Hannibal-Figur aus dem lateinischen Epos Punica des Dichters Silius Italicus.

 

 

 

 

 

 

 

Den Anfang der nicht wenigen Weihnachtsgeschichten an diesem Abend machte der Lehrstuhl für deutsche Sprachgeschichte der HU mit einer szenischen Darstellung der althochdeutschen Version.

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Die Geburt Christi wurde anschließend auch in einer bohairisch-koptischen Fassung von Christian Casey vorgetragen sowie in einer gedichteten skaldisch-altisländischen Fassung von Christian Bruns gelesen und präsentiert.

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Als vorletzten Beitrag predigte Henrik Hornecker,
passend gekleidet, eine altlitauische Weihnachtsweisheit,

 

 

 

 

bevor als letzter planmäßiger Beitrag des Abends noch einmal die Weihnachtsgeschichte, diesmal gleich fünfsprachig, zusammen von Henrik Hornecker auf Frühneukymrisch, Helene Feulner auf Gotisch, Johannes Schütz auf Altkirchenslawisch, Zacharias van Stek auf Altgriechisch und Leon Heblik auf Lateinisch vorgetragen wurde.

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Den auch die Organisatoren überraschenden Abschluss hat Sebastian Richter mit einem (fiktiven) koptischen Wasch-Orakeltext gemacht, der sich – rein zufällig natürlich – auch als ein bekanntes englisches Weihnachtslied singen ließ.

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Die im Vergleich zum ersten LetoS zwar größeren Raumkapazitäten hat der Publikumsandrang dann aber auch dieses Mal ein wenig gesprengt:

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Trotz oder vielmehr gerade wegen des großen Andranges wird der LetoS garantiert im nächsten Semester seine Fortsetzung finden und wir hoffen, dann mindestens genau so viele altsprachlich Interessierte erneut begrüßen zu dürfen – vielleicht diesmal mit genügend Plätzen.