Ergativity and Information Structure: Comparing Chibchan languages (CHIBERGIS)
Elisabeth Verhoeven, Institut für deutsche Sprache und Linguistik (IdSL) der HU Berlin
Stavros Skopeteas, Sprachwissenschaftliches Seminar der Georg-August-Universität Göttingen
Claudine Chamoreau, CNRS, SeDyL
Projektbeschreibung
Die sprachwissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte hat auf mehreren Ebenen der Grammatik umfangreiche Kenntnisse über komplexe grammatikalische Phänomene etabliert. Eine Herausforderung für die aktuelle linguistische Forschung ist es, die Verbindung zwischen diesen Ebenen der sprachlichen Struktur zu verstehen. In diesem Projekt werden zwei Ebenen der Satzstruktur untersucht: Alignment und Informationsstruktur sowie die Interaktion zwischen diesen Ebenen. Die Projektziele sind motiviert durch die aktuelle Forschung und die Zusammenarbeit eines Netzwerkes von französischen und deutschen Linguisten, die ein gemeinsames Interesse an der Schaffung von empirischen und analytischen Werkzeugen für die Beschreibung bedrohter Sprachen haben. Das Projekt wird tief annotierte Korpora und empirische Studien zu einer Sprachfamilie liefern, die in der linguistischen Forschung unterrepräsentiert ist, nämlich Chibcha (die Mitglieder sind in dem geographischen Gebiet von Honduras in Zentralamerika bis Kolumbien und Venezuela in Südamerika verstreut). Das Kernteam des Projekts wird drei Sprachen im Detail untersuchen (Pesh, Cabécar, Ika) und die Projektpartner werden vergleichende Studien in weiteren Sprachen durchführen, um ein detailliertes Bild der Mikrovariation innerhalb dieser Sprachfamilie zu erhalten. Der methodische Ansatz kombiniert explorative Forschung auf der Basis von Korpora und konfirmatorische Forschung durch Feldexperimente. Dieser kombinierte Ansatz wird Einblicke in die verschiedenen Arten von Felddaten liefern und eine nachhaltige Ressource für zukünftige Studien der Chibcha-Sprachen liefern. Die Forschungsziele umfassen (a) eine detaillierte strukturelle Untersuchung der syntaktischen und semantischen Eigenschaften der Ergativität, (b) eine Studie zur Informationsstruktur mit Schwerpunkt auf der Rolle der Mikrovariation in den Möglichkeiten der Wortstellung und (c) eine genaue Untersuchung der Rolle der Informationsstruktur in Sprachen mit optionaler ergativischer Markierung, ein Phänomen, das für mehrere Sprachen beobachtet wurde, aber noch nicht im Detail untersucht oder verstanden wird. Die Projektteams integrieren eine große Gruppe von Linguisten in Frankreich und Deutschland und werden ihre bestehenden Kooperationen mit kooperativen Maßnahmen in der Forschung und bei der Qualifizierung von Doktoranden ergänzen, die zu kollaborativen Produkten führen und ein wissenschaftliches Netzwerk schaffen.