Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Korpuslinguistik und Morphologie

Erhebung

BeMaTaC – Ein tief annotiertes multimodales Map-Task-Korpus gesprochener Lerner- und Muttersprache

Aufbau


BeMaTaC verwendet ein Map-Task-Design, hierbei instruiert ein/e Sprecher/in (sog. Instructor) eine/n andere/n Sprecher/in (sog. Instructee) eine Route auf einer Karte mit Landmarken zu reproduzieren. Vor den Aufnahmen füllen beide Teilnehmer/innen einen detaillierten Metadatenfragebogen aus und erklären ihr Einverständnis für die Veröffentlichung und Verwendung dieser Daten zusammen mit den Aufnahmen.

Die Aufnahmen finden in einer schallisolierten Kabine statt, wobei sich die Sprecher/innen gegenüber sitzen. Die Sprecher/innen können sich nicht gegenseitig sehen und können daher nicht non-verbal kommunizieren. Während der eigentlichen Aufgabe befinden sich keine anderen Personen in der Aufnahmekabine. Zwei separat platzierte Mikrophone stellen die Klarheit beider Sprecher/innen auf den Aufnahmen sicher. (In aktuellen Releases wird jedoch nur eine der beiden Aufnahmen tatsächlich genutzt.)

Ein Klappaufsteller wird zwischen den Sprecher/innen platziert, dieser dient sowohl als Sichtschutz als auch als Oberfläche für die Karten. Der Instructee, der die Route nach den Anweisungen des Instructors zeichnen muss, erhält einen dicken schwarzfarbigen Filzstift. Eines der Aufnahmegeräte wird so platziert, dass es über die Schulter des Instructees blickt und dabei ein Video der Karte und der zeichnenden Hand aufnimmt.


Technische Details:

  • Olympus LS-11 (für Instructor im L1-Subkorpus)
  • Olympus LS-20M (in allen anderen Fällen)
  • Audio: lineares PCM, 16 Bit, Stereo, 44100 Hz, WAVE-Format
  • Video: H.264/MPEG-4 AVC, 1280x720, QuickTime-Format

Teilnehmer/innen


L1-Subkorpus:

  • Deutsche Muttersprachler/innen

L2-Subkorpus:

  • Englische Muttersprachler/innen
  • Fortgeschrittene Lerner/innen des Deutschen, ungefähr CEFR-Stufe C1/C2
  • Nicht bilingual mit Deutsch als einer der Muttersprachen
  • Nicht in einem deutschsprachigen Land oder einer deutschsprachigen Umgebung aufgewachsen

Die genaue Aufgabenstellung wird nicht im Voraus bekanntgegeben, jedoch ist Teilnehmer/innen üblicherweise bekannt, dass die Untersuchung einen sprachlichen Bezug hat. Teilnehmer/innen erhalten keine Aufwandsentschädigung oder Studienpunkte.

L2-Teilnehmer/innen wissen, dass die Studie auf Deutsch durchgeführt wird. Ein Sprachkenntnistest (onDaF-C-Test) findet nach den Aufnahmen oder zu einem späteren Datum statt.


Aufgabe


Die zwei Teilnehmer/innen werden zufällig den Rollen Instructor und Instructee zugeordnet. Nach der Einnahme ihrer Positionen werden den Teilnehmer/innen die Aufnahmekabine und ihre Aufgabenstellung erklärt. Um Konsistenz zu gewährleisten, wird die Aufgabenstellung in geschriebener Form zur Verfügung gestellt.


Instructor-Aufgabenstellung: (für alle Teilnehmer auf Deutsch)

Ihre Aufgabe besteht darin ein Gespräch zu führen, in welchem Sie Ihrem Gegenüber die in Ihre Karte eingezeichnete Route erklären. Ihr Gegenüber hat als Aufgabe, diese Route auf ihrer bzw. seiner Karte zu reproduzieren.

Ihr Gespräch wird dabei mit Tonaufnahmegeräten aufgezeichnet.

Instructee-Aufgabenstellung: (für alle Teilnehmer auf Deutsch)

Ihre Aufgabe besteht darin ein Gespräch zu führen, in welchem Ihnen Ihr Gegenüber eine Route erklärt, sodass Sie diese auf der Ihnen vorliegenden Karte einzeichnen können.

Ihr Gespräch wird dabei mit Tonaufnahmegeräten aufgezeichnet. Darüber hinaus wird eine Videoaufnahme angefertigt, welche jedoch ausschließlich Ihre Karte sowie Ihre zeichnende Hand aufnimmt.


Bevor die Aufnahmen beginnen, stehen die Experimentator/innen für Fragen zur Verfügung. Nach Beendigung der Aufgabe werden die Rollen getauscht. Beiden Teilnehmer/innen werden wieder ihre zugehörigen Aufgabenstellungen ausgehändigt.

Die Aufgabenstellung ist, was Details angeht, bewusst vage formuliert (zum Beispiel, ob die Landmarken auf der Karte benannt werden dürfen), um eine Konversation herbeizuführen, die so natürlich und spontan wie möglich ist.


Karten


Die Karten enthalten jeweils neun Landmarken, ursprünglich zur Untersuchung regionaler Variation im Deutschen ausgesucht. Die Karten werden in Farbe und im DIN-A3-Format ausgedruckt.

Es gibt zwei Kartensets, eines für jede Rollenzuweisung. Jedes Set besteht aus einer Instructorkarte, welche die Route beinhaltet, und einer Instructeekarte, welche ausschließlich die Start- und Zielmarkierung enthält. Zusätzlich unterscheidet sich eine der Landmarken zwischen den zwei Karten, dies führt ein Überraschungselement ein und zwingt die Teilnehmer/innen dazu, eine andere Strategie anzuwenden.

Nach Beendigung der ersten Aufgabe werden die Rollen getauscht und ein zweites Kartenset wird benutzt. Die Kartenabfolge ist festgelegt.


Erstes Set:

map 1 instructor map 1 instructee
Instructor Instructee

Zweites Set: (nach Rollentausch)

map 2 instructor map 2 instructee
Instructor Instructee


Letzte Aktualisierung: 07. Mai 2014